Homeworld: Deserts of Kharak - PC & Mac (Steam)

Für Meschen meines Alters ware Homeworld von 1999 eine echte Innovation. Endlich echte dreidimensionale Schlachten. Dazu eine tolle Story (ja, der Überlebenskampf auf Messersschneide ist immer gut). Nun werden wir zwar wieder auf die Planetenoberfläche gepackt, aber ich finde das Flottenkonzept mit einem Trägerfahrzeug gut. Ich liebe den Style der Kampagne, allerdings habe ich mich nie im Online-Battle geübt und kann deshalb auch nichts darüber sagen. Für ein paar schöne Stunden ist das Spiel alle male geeignet.

Homeworld DOK ist kein eigentliches Homeworld. Dies sollte natürlich bereits beim Betrachten der Bilder vor dem Kauf des Titels klar sein. Es schafft jedoch auf Grund des Einheitendesigns, der Storyline und der Klangeffekte eine bereits vertraute Atmosphäre, weshalb viele Homeworldfans der ersten Stunde, zu denen auch ich mich zähle, trotzdem zugreifen werden. Das Spiel ist natürlich auch für RTS-Fans potentiell interessant.

Wieso vergebe ich lediglich eine Wertung von 69%? Nun ja, dies liegt vor allem an der Atmosphäre und dem Gameplay. Dem Käufer sollte klar sein, dass er jede einzelne Mission in einer massivst desolaten Wüstenlandschaft verbringen wird. Diese unterscheidet sich lediglich von Mission zu Mission durch die Felsformationen und unterschiedliche Sandfarben. Das ödet auf Dauer extrem an! Das Gameplay ist ebenfalls ein großes Manko. Getreu dem üblichen Schere-Stein-Papier-Prinzip hat jede Einheit ihre eigenen Vor- und Nachteile. Dies gilt jedoch nur so weit, bis die Großkampfschiffe hinzukommen. Sobald erst einmal Artillerie- und Schlachtenkreuzer zur Verfügung stehen, genügt es sich mit diesen einzuigeln und den Feind durch unverhältnismäßig starke Lufteinheiten zu beschäftigen, während sich langsam aber sicher das Tross der Großkampfschiffe gen Gegner walzt. Da die KI auf völlig stumpfsinnige Art und Weise Welle um Welle auf unser Mutterschiff loslässt, verfügt diese so gut wie nie über eine ebenbürtigen Großkampfverband und wird von uns Mission um Mission völlig abgeschlachtet. Dies ist sogar relativ befriedigend, reduziert jedoch den Wiederspielwert auf genau 0. Abwechslungsreiche Taktiken ermöglich DOK leider überhaupt nicht.

Zusätzlich empfand ich es als störend, dass ich die durchaus liebevoll und detailreich designten Einheiten selten aus der Nahperspektive genießen kann, da das Spiel einen großen Zoom benötigt, um übersichtlich zu sein. Sodann finden wir lediglich Miniatureinheiten vor einer graubraunen Wüstenpampe wieder. Die Musik tönt gewohnt atmosphärisch und weckt vertraute Erinnerungen. Auch die Ästhetik der Zwischensequenzen und die Storyline weiß durchaus zu überzeugen, können jedoch die Schwächen der Spielmechanik nicht wettmachen.

In dem Sinne: Freut euch auf 2022. Da erscheint nämlich Homeworld. Bis dahin könnt ihr natürlich mit knapp 3€ bei DOK kaum etwas verkehrt machen. Ich war allerdings an einem einzigen Samstag mit DOK durch. Natürlich immer noch kosteneffizienter, als einen Film über Prime auszuleihen.

Es spielt nicht mehr im Weltraum, was mir persönlich weniger gefällt. Ansonsten ist es ein wunderbares Homeworld mit "Mutterschiff". An dem Erfolgsrezept wurde zum Glück nichts geändert und die Story ist spannend.