Battlefield: Von Highspeed-Action zu Low-Interest-Grind – ein Erfahrungsbericht nach 100 Stunden
Nach rund 100 Stunden Battlefield fühlt es sich inzwischen an, als hätte ich ein richtig gutes Restaurant entdeckt, nur um dann festzustellen, dass die Küche plötzlich alle Gewürze weglässt. Anfangs spannend, laut, chaotisch, explosiv. Jetzt eher müdes Kopfnicken und die Frage, warum ich das eigentlich noch spiele. Der anfängliche Funke ist weg und übrig bleibt vor allem der Battle-Pass-Grind. Nicht aus Freude, sondern aus purem Pflichtgefühl, weil man ihn nun mal angefangen hat.
Die neuen Maps wirken wie spontane Geistesblitze, die jemand direkt ins Spiel gekippt hat, ohne sie vorher vernünftig zu testen. Beide sind innerhalb von eineinhalb Monaten erschienen und leider kaum spielbar. Statt den Spaß zu steigern, nehmen sie ihn. Eine davon könnte fast als experimentelle Installationskunst durchgehen. Leider spielt man sie aber trotzdem.
Dazu kommt das Matchmaking, das sich anfühlt wie eine Reality-Show. Entweder lande ich mit CoD-Umsteigern, die keinen Schimmer haben, was sie tun, oder ich darf gegen Leute antreten, die offenbar seit 2016 ununterbrochen Battlefield atmen. Das Ergebnis ist selten ein fairer Kampf, eher ein schneller Weg in die persönliche Frustzone.
Auch technisch hat sich das Spiel rückwärts entwickelt. Mit jedem Patch wird ein Problem gelöst und dafür erscheinen zwei neue Bugs aus dem Off. Die Grafik ist das beste Beispiel. Anfangs lief das Spiel sauber und nutzte 6 bis 9 der verfügbaren 12 GB VRAM. Heute behauptet es plötzlich, ich hätte keinen VRAM mehr. Egal welche Einstellung ich ändere, egal welchen Treiber ich teste, nichts hilft. Es wirkt, als hätte das Spiel einfach die Lust an meiner Hardware verloren.
Die Balance ist mittlerweile ebenfalls ein Chaos. Maps, die früher gut funktioniert haben, fühlen sich plötzlich falsch an. Waffen, Fahrzeuge, Abläufe, alles wirkt aus dem Gleichgewicht. Und wenn selbst alte Stärken wanken, bleibt nicht mehr viel übrig, was motiviert.
Fazit:
Nach 100 Stunden ist Battlefield für mich leider kein Dailydriver mehr. Das Spiel hat Potenzial, ohne Frage, aber im aktuellen Zustand springt kein Funke mehr über. Zu viele Bugs, zu viel Frust, zu wenig Abwechslung und technische Probleme, die einem die Laune nehmen. Schade, denn es hätte richtig gut werden können.
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Solide Grundidee und typischer Battlefield-Charme, der anfangs motiviert
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Dynamische Gefechte, wenn die Map und das Team passen
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Visuell eigentlich stark, zumindest bevor Patches die VRAM-Party gecrasht haben
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Neue Maps enttäuschen und fühlen sich unfertig an
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Balance wirkt zunehmend schlechter
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Häufige Bugs und technische Rückschritte durch Updates