Der Anfang hat Spaß gemacht, keine Frage – aber das lag vor allem daran, dass ich mit drei Freunden im Koop gespielt habe. Im Nachhinein betrachtet: Allein hätte ich das Spiel vermutlich nicht komplett durchgespielt. Die Welt wirkt nicht lebendig, sondern erschreckend linear. Man läuft von Quest zu Quest, hört kaum zu, weil die Aufgaben einfach langweilig sind. Die versprochenen dynamischen Ereignisse? Fehlanzeige.
Was den Humor betrifft: Borderlands 1 und 2 waren da nahezu perfekt. Danach wurde es übertrieben, aber statt zurück zur alten Stärke zu finden, hat man ihn jetzt fast komplett entfernt. Das Ergebnis ist eine Welt, die sich leer und seelenlos anfühlt.
Und der Loot? Ein Looter-Shooter lebt vom Wiederspielwert – aber hier ist der quasi nicht vorhanden. Hast du einmal deine Wunschwaffe bekommen, war’s das. Die Unterschiede zwischen den Waffen sind minimal, das Farmen lohnt sich kaum. Selbst auf höheren Schwierigkeitsgraden kannst du nebenbei eine Serie auf dem zweiten Monitor schauen – so anspruchslos ist das Gameplay.
Und dann wären da noch die Bugs. Das Spiel ist extrem verbuggt. Immer wieder mussten wir ins Hauptmenü zurückkehren, weil Quests hängen geblieben sind oder Charaktere plötzlich im Boden geglitcht haben. Teilweise konnten Waffen nicht nachgeladen werden, einmal hatten wir sogar einen XP-Bug, der den Fortschritt komplett durcheinandergebracht hat. Solche Fehler reißen einen komplett aus dem Spiel und machen das Erlebnis einfach frustrierend.
Fazit: Borderlands 4 ist viel zu teuer für das, was es bietet. Würde ich es empfehlen? Nur, wenn ihr eine richtig gute Koop-Gruppe habt, mit der ihr gemeinsam durchzieht. Die richtigen Leute im Discord machen das Spiel erträglich – aber allein? Leider nein.